Bildungsprogramm Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement – Gestalten Sie aktiv die Zukunft der niedersächsischen Kommunen!
In unserer sich schnell wandelnden Welt stehen Kommunen vor großen Herausforderungen wie z. B. einer globalen Klimawandel‐ und Biodiversitätskrise, Ressourcenknappheit, und sozialer Ungleichheit oder ungleichen Bildungschancen. Gleichzeitig kommt den Kommunen durch die starke Position der kommunalen Ebene in Deutschland auch eine zentrale Verantwortung in der Erarbeitung von langfristig tragfähigen Lösungen zu.
Ein Nachhaltigkeitsmanagement auf kommunaler Ebene ist unerlässlich, um diesen Herausforderungen zu begegnen und eine lebenswerte Zukunft für Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.
Im Jahr 2015 haben sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf 17 globale Ziele für Nachhaltige Entwicklung geeinigt, die bis 2030 zu erreichen sind (Agenda 2030). Das Nachhaltigkeitsverständnis auf UN‐Ebene unterstreicht die globale Gerechtigkeit innerhalb der heutigen sowie die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen. Dabei werden in den globalen Zielsetzungen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt. Die Halbzeitbilanz zur Agenda 2030 zeigt, dass Anstrengungen zur Umsetzung auf allen Ebenen verstärkt werden müssen.
"Gemeinsam müssen wir jetzt ehrgeizigere Maßnahmen ergreifen, um die Menschen zu schützen, die Ressourcen zu bewahren und eine Transformation in Richtung einer immer nachhaltigeren und für alle Wettbewerbsfähigen Welt anzustoßen. Es ist an der Zeit, konkrete Schritte zu unternehmen und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. “
‐ António Guterres, UN‐Generalsekretär
Die Mehrzahl der globalen und nationalen Nachhaltigkeitsziele kann nur durch die Kommunen und ihr Engagement auf lokaler Ebene erreicht werden. Städte, Gemeinden und Landkreise haben in ihren zentralen Handlungsfeldern erheblichen Einfluss auf die Entwicklungen in Themenbereichen wie z.B. Energie, Mobilität, Bildung, Sozialsysteme oder Gebäudewirtschaft. In der niedersächsischen Bildungslandschaft fehlte bisher ein umfassendes und integriertes Bildungsangebot, um die Kommunen bei der notwendigen Transformation dieser zentralen Handlungsfelder zu unterstützen.
Das Niedersächsische Studieninstitut für kommunale Verwaltung e.V. (NSI) hat im Auftrag der Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien Nord (RENN.nord) und in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Städte‐ und Gemeindebund (NSGB), der Kommunalen Umwelt‐Aktion (UAN), der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen und Hochschulen ein bundesweit einmaliges Bildungsprogramm „Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement“ entwickelt.
Im Mittelpunkt des Bildungsprogramms steht der systematische Auf‐ und Ausbau des Kompetenzfeldes „Nachhaltigkeit“ in den Kommunalverwaltungen, sowohl bei Auszubildenden und Studierenden, als auch bei Mitarbeitenden und Führungskräften. So kann das Konzept der nachhaltigen Entwicklung im Grundverständnis der Mitarbeitenden verankert und ein systematischer Transformationsprozess in den Kommunen zielgerichtet gestartet und umgesetzt werden.
Das Programm umfasst zunächst 25 Bildungsangebote in den Bereichen Ausbildung, Hochschule und Fortbildung. In allen Bereichen ist eine Profilbildung möglich, sowohl für erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Verwaltungen, als auch für Neu‐ und Quereinsteigende. Diese Profilbildung ermöglicht, dass das Fachgebiet Nachhaltigkeit langfristig in den Kommunen etabliert und zielgerichtet Maßnahmen angestoßen und umgesetzt werden können. Mit diesem Bildungsprogramm werden die niedersächsischen Kommunen nicht nur in der Lage sein,
zukunftsweisende Strategien zu entwickeln, sondern auch, die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen lokal umzusetzen.
Werden Sie Teil einer Bewegung, die sich für eine nachhaltige, gerechte und lebenswerte kommunale Zukunft einsetzt. Entdecken Sie jetzt unsere Bildungsangebote und wie Sie sie für Ihre persönliche und berufliche Entwicklung nutzen können!
Worum geht es beim Kommunalen Nachhaltigkeitsmanagement?
Die Kommunen haben eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der Ziele einer nachhaltigen Entwicklung. Um der aktuellen Übernutzung von Ressourcen, globalen und lokalen Umweltproblemen sowie sozialen Ungleichheiten und Ausgrenzung zu begegnen diese zu erreichen, bedarf es eines systematischen und zielgerichteten umfassenden Transformationsprozesses vor Ort in den Kommunen. Die Themenvielfalt erfordert ein interdisziplinäres Denken und Handeln aller Beteiligten.
Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement ist daher vor allem als eine Querschnittsfunktion in der Verwaltung zu verstehen. Es basiert idealerweise auf einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie, die partizipativ mit Interessengruppen innerhalb und außerhalb der Verwaltung entwickelt und mit konkreten Zielen und Maßnahmen für das kommunale Verwaltungshandeln hinterlegt wird. Dabei beinhaltet "Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement" diesen systematischen und zielorientierten Transformationsprozess, mit dem Kommunen ihre Aktivitäten und Ressourcen darauf ausrichten, die Prinzipien der Nachhaltigkeit vor Ort umzusetzen. In diesem strategischen Prozess sind basierend auf den globalen Nachhaltigkeitszielen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen, um auch zukünftig eine hohe Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen und den beschriebenen Herausforderungen auf globaler und lokaler Ebene, wie z.B. dem Klimawandel, zu begegnen. Die Umsetzung von Maßnahmen erfordert nicht nur Rückhalt in der Politik und der Bürgerschaft, sondern vor allem auch Überzeugung und aktive Mitarbeit in allen Fachbereichen und auf allen Ebenen der Verwaltung.
Nachhaltigkeit als wesentlicher Bestandteil des kommunalen Lebens
Kommunen sind nicht nur Betroffene von den Folgen eines nicht nachhaltigen Lebens‐ und Wirtschaftsmodells ‐ Sie haben durch ihr breites Aufgabenspektrum auch die Möglichkeit, direkten Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung vor Ort zu nehmen. Ein nachhaltiges kommunales Handeln zielt darauf ab, die Balance zwischen sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Entwicklung zu finden ohne dabei die natürlichen Lebensgrundlagen wie z.B. die Atmosphäre oder die Ökosysteme zu überlasten. Die Bereiche Klimaschutz, Abfallwirtschaft, Verkehr, Energieversorgung sowie Kinder‐ und Jugendhilfe sind nur einige Beispiele für Zuständigkeitsbereiche der Kommunen, der für eine ökologisch und wirtschaftlich tragfähige sowie sozial gerechte Entwicklung relevant sind. Als querschnittsorientiertes Konzept ist nachhaltige Entwicklung als strategische Managementaufgabe für Kommunalverwaltungen zu verstehen.
Welche Rolle spielt Bildung bei der Umsetzung eines kommunalen Nachhaltigkeitsmanagements?
Um das Thema "Kommunale Nachhaltigkeit" langfristig und zielgerichtet in Kommunen auf- und ausbauen zu können, sind Kompetenzen notwendig. Mitarbeitende benötigen in Verwaltungen besondere Kompetenzen, die in der bisherigen Aus‐ und Weiterbildung unterrepräsentiert sind. Das NSI hat daher Bildungsangebote geschaffen, die diese Kompetenzentwicklung gezielt unterstützen – und zwar frühzeitig entlang der unterschiedlichen beruflichen Erfahrungsstufen.
Im Mittelpunkt steht somit der systematische Auf- und Ausbau des Kompetenzfeldes „Nachhaltigkeit“ in den Kommunalverwaltungen sowohl bei den Auszubildenden, den Studierenden, den Mitarbeitenden und den Führungskräften. Das Programm berücksichtigt dabei die Dimensionen „Ökologie“, „Ökonomie“ und „Soziales“ gleichermaßen und integriert die Perspektiven Haltung (Veränderungsperspektive), Wissen (Kompetenzperspektive) und Handeln (Umsetzungsperspektive) als Dreiklang.
Der Aspekt Bildung ist entscheidend für die Qualifizierung und damit für die erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeit in den Kommunen:
- Qualifizierung: Mitarbeitende müssen über das notwendige Wissen und die Fähigkeiten verfügen, um Nachhaltigkeitsmanagement erfolgreich in der Kommune einführen, umsetzen und koordinieren zu können.
- Netzwerke: Bildungsangebote fördern den intra- und interkommunalen Austausch von Erfahrungen und Best Practices zwischen den Kommunen.
- Politischer Willensbildungsprozess: Gut ausgebildete Mitarbeitende können interdisziplinär Erkenntnisse darstellen, Risiken erkennen sowie Zielkonflikte abwägen und fördern so die politische Unterstützung für eine nachhaltige Gesamtausrichtung und für nachhaltige Projekte in der Kommune.
- Umsetzung: Bildungsmaßnahmen Fachliche Vertiefungsmöglichkeiten im Bildungsprogramm unterstützen die praktische Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in den verschiedenen Fach‐ bzw. Aufgabenbereichen einer Kommune. Sie befähigen zum selbstständigen Planen und Handeln.
- Verantwortungsbewusstsein: Bildungsangebote fördern die Entwicklung eines Bewusstseins für die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Regen zur Reflektion persönliche Leitbilder und Werte und deren Einfluss auf Entscheidungen an.
- Agilität: Bildungsangebote fördern vernetztes Denken und interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Verwaltung und im Verwaltungshandeln der Kommune.
- Bürgerbeteiligung: Gut ausgebildete Mitarbeitende binden die Bürgerinnen und Bürger aktiv in nachhaltige Entscheidungen und Projekte ein.
- Langfristigkeit: Bildungsangebote helfen den Kommunen Mitarbeitenden, langfristig zu denken und Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln und umzusetzen, die nicht nur kurzfristige Erfolge sichern.
Links
Eine Kurzübersicht über das gesamte Bildungsprogramm:
Bildungsprogramm - Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement